31.05.2010

Mann kann ja sagen was Mann will...

...aber wenn ich in einer Stadt bin, die kleiner ist als Hamburg (oder jedenfalls um so viel kleiner, dass ich es sofort merke), benehme ich mich sofort wie ein Stadtkind. Ich lästere ungehalten über Dorfkinder, über die minikleinen Shoppingpassagen und über die Kopfsteinpflaster.
In Hamburg regnet es auch, und nicht nur deshalb lernte ich "Lübbeck" nicht von seiner schlechtesten Seite kennen. Das Thomas-Mann-Haus war ganz nett (ich sollte wirklich die Buddenbrooks lesen und mich Hals über Kopf in Kai Graf zu Mölln verknallen) und das Rathaus ist auch hübsch.
Lübeck hat Double Coffee und einen Laden namens Wicky, der Nerdbrillen zum kleinsten Preis hat. Hätte ich doch bloß Zeit zum Shoppen gehabt...
Zu meiner Freude habe ich auch zwei H&Ms gefunden und einen C&A.
War es eigentlich Lübeck, wo es einen Cyroline-Store gibt?

Und, wie war die Naschkatze? oder Wenn man ein -orn drahängt, heißt sie Nashorn.

Zitat eins kommt von meinem Vater, als ich mich am Freitagabend zu ihm an den Tisch gesellte und glücklich strahlte.
Zitat zwei kommt von Anna, als wir am Bahnhof Reeperbahn aus der S-Bahn gestiegen sind.

Es geht natürlich um die wunderbare Kate Nash, die am Freitag unserer Hansestadt einen Besuch abstattete und uns sechs Mädels, die wir waren, mächtig glücklich machte.
Überall in der Großen Freiheit 36 befanden sich Mädels in Blümchenkleidern, -schals und Ballerinas (ich trug zum ersten Mal auf einem Konzert Pumps, weil ich wusste, dass ich mich nicht sonderlich viel bewegen würde). Die Männer, die sich in der Menge befanden, waren Väter oder mitgeschleppte feste Freunde (oder sie hatten selber ihre festen Freunde mit).
Die Vorband, die unbeholfenen Sister Lovers (nicht verwandt oder verschwägert mit den Motherfuckers), waren drei mehr oder weniger süße Jungs mit Wuschelhaaren, die man leider recht schlecht verstehen konnte von unserem ungünstigen Standpunkt aus. Dennoch ganz nett.
Kate trug die widerliche Lederjacke, die ihr eine merkwürdige Silhouette verleihte. Zum Glück zog sie das Stück bald aus und präsentierte sich uns mit schlichten schwarzen Röhrenjeans und schwarzem Top, einem stark geschminkten Gesicht und einer nagelneuen hellblonden Strähne im roten Haar.
Den Auftakt machte sie mit Paris, einem höflichen "Good Evening" und einem Zuprosten ihres (Wein?)-glases. Definitiv die feine englische Art, wenn man es so sagen darf.
Schon als Zweites kam ihr neuer Hit Do-Wah-Doo, der von allen Seiten aus allen Mädchenmündern kam und den Kate mit einem verschmitzten Lächeln beendete.
Waren die Ladies eben schon begeistert, wurde jetzt doch ein wenig gefeiert, als das Intro von Mouthwash erklang (was nicht zuletzt daran lag, dass Lena es allen Außenstehenden bei Unser Star Für Oslo nahegebracht hatte) und es wurde – diesmal noch lauter – kräftig mitgesungen.
Es folgte Kiss That Grrrl und Take Me To A Higher Plane. Kate wechselte im Laufe der Show munter zwischen ihren Plätzen hinter ihrem Piano (auf dessen Fassade 'A cunt is a useful thing' stand), hinter dem Mikrofonständer mit Gitarre und auch auf dem Rest der Bühne ohne Gitarre hin und her.
Das Intro des nächsten Songs hatten Anna und ich schon sehnlichst erwartet, da wir beide eine besondere Verbindung zu diesem hatten und zeitgleich mit Kate schmetterten wir liebevoll ein "Barbecue food is good" in den Raum. Im Übrigen waren wir die Einzigen in unserem Umfeld, die den gesprochenen Text von Don't You Want To Share The Guilt? auswendig konnten und es uns nicht nehmen ließen, das jedem zu zeigen. Herrlich, dieser Moment. Die Zweisamkeit und Kate ein paar Meter weiter höchstpersönlich.
Beim folgenden Song bat Kate alle, ganz leise zu sein und alle gehorcheten, als I Hate Seagulls erklang.
I've Got A Secret folgte ("This song is about homophobia and how bad it is. So, if you're homophobic, you can go now") und spätestens da hatte die "Nas(c)hkatze"alle Sympathiepunkte eingeheimst.
Es folgten Grrrla Munch (was ich nicht kannte), Foundations (wo alle abgingen) und Later On.
Dann stellte sich Kate Nash hinter das Mikrofon und fing an, darüber zu schimpfen, wie sehr sie alle Groupies hasst: Mansion Song war wieder eine Nummer für sich, die Anna und mir (wieder mal die einzigen, die im wahrsten Sinne des Wortes mitreden konnten) so einige Schmunzler und verdrehte Köpfe einbrachte – schließlich mussten ja alle herausfinden, wer hinter ihnen so rumkeifte. … Was denn?
Es folgten danach I Just Love You More (was sie sich auch hätte sparen können) und ein Song namens Model Behaviour ("This song is about wankers. So I hope you guys know what a wanker is. I've played it in America and they didn't really understand it.")
Miss Nash verließ die Bühne und kehrte für einen weiteren unbekannten Song – R'n'B-Side – und Merry Happy wieder.
Nach der Zugabe war natürlich das Publikum ebenso merry happy, obwohl wir uns alle einig waren, dass das drollige Mariella gefehlt hat (ich persönlich hätte mich noch riesig über Birds, We Get On oder wenigstens Pumpkin Soup gefreut – immerhin eine Single!).
Am Merch gab es supersüße Geschirrhandtücher und weiße Ketchup-und-Würstchen-Shirts, auf denen auch noch 'Barbecue food is good' stand – die mussten Anna und ich unbedigt haben und haben uns dann die letzten Girlies besorgt (wenn auch in L, aber das geht schon).

Ein Must-Be war dann noch das In-Cobra-Konzert-Erinnerungen-Schwelgen vor dem Grünspan und einem spontanen Trip zu den Landungsbrücken. Die Chosmädels haben eine wunderschöne vierstimmige A Capella-Version von Can You Feel The Love Tonight hingelegt, die mich zum Weinen brachte, weil es blaue Stunde war, ich einen herrlichen Blick auf die Elbe und das König-der-Löwen-Zelt hatte und ich definitiv die Liebe fühlte.

Ich mag Kate Nash nochmal live sehen. Sie war sehr höflich und niedlich und alles war schön.
Wer sich die liebe Frau nicht live sehen konnte, hat erstens was verpasst und sollte das zweitens bei der nächsten Tour unbedingt nachholen.

Wir sind doch alle Spielkinder.

Ich mag Spiele, ihr auch?
Schaut mal, was ich schönes bei Anika gefunden habe:

choose a band/artist and answer only in song titles by that band:  

THE MATCHES

are you male or female: more than local boys
describe yourself: lazier than furniture
how do some people feel about you: you (don't) know me
how do you feel about yourself: the restless
describe your ex boyfriend: borderline creep
describe your current boyfriend: future tense
describe where you want to be: their city
describe what you want to be: what katie said
describe how you live: destination: nowhere near
describe how you love: violent love
share a few words of wisdom: we are one


Herrlich, wie das manchmal zusammenpasst! Ich vermisse The Matches so sehr.


20.05.2010

Die Dorfkinder sind zurück

...gut, Hamburg ist kein Dorf. Ihr habt gewonnen.
Aber der Stadtteil, in dem ich lebe. Der ist so grün und die Busse fahren nur alle 20 Minuten (wenn überhaupt!) und die Schule ist asozial und die Kreuzung vor meinem Haus ist eine einzige Baustelle (wer zum Teufel braucht da einen Kreisverkehr? Es ging die letzten 50 Jahre auch super ohne!)


Meine beste und ich musste dann auch ungefähr so lange auf den Bus warten. Man hat ja nichts anderes zu tun.

Ich:
Jacke: Clockhouse
Hose: H&M
Hoodie: American Apparel
Shirt: Kult
Schuhe: Converse
Tuch: Extreme Playgrounds 2009

Sie:
Kleid: Import aus Asien :D
Tuch: H&M
Tasche: Schuhgeiz (also wirklich!)
Rest: privat



Meine Olympus blieb zu Hause.

11.05.2010

Der Sommer kann kommen.

Dank neuem Kleidchen und neuem Röckchen (H&M) und neuen Ballerinas (Street Shoes).
Oh, und der neuen Kamera natürlich. Ab in den Stadtpark damit.


05.05.2010

Weil sie einfach sie ist.

Ich habe eine Freundin, eine gute Freundin, eine sehr gute Freundin. Eine bessere Freundin.
Früher habe ich nie gewagt, sie meine beste Freundin zu nennen, weil es einfach nicht so war.
Weil ich Freundinnen hatte, die wichtiger waren, die ich öfter sah, die mir näher standen.
Aber mittlerweile ist es nicht mehr so. Alles im Wandel, die ganze Zeit.
Wäre meine liebe Schwester nicht, die uns einander näher brachte, da wir beide die gleiche Musik mochten (welche Band speziell wird hier einmal dezent unter den Tisch fallen gelassen) und im gleichen Alter war. Sie ist nur zwei Wochen älter als ich und gleich groß sind wir in etwa auch.

Was verbindet uns?
Die Musik.
Die Begeisterung für Dinge.
Prominente Sexgötter.
Die Macht, Insiderwitze zu haben, die wir für Stunden um Stunden wiederholen könnten.
Und noch so viel mehr.

Welche Leute sind es, die es geschafft haben, uns zu vereinen?
Danja. Bill. Pete. Gabriel. Jack. Alex. Ian. Noel. Russell. Robin.
Wenn ich länger drüber nachdenke, kann ich die Liste beliebig weiterführen. 

Es sind nicht immer gute Dinge, die uns näher zusammenschweißen, sondern eigentlich mehr die kleinen, bösen, die einem so passieren.
Die Sauferei. Die Körbe. Die Enttäuschungen. Die Zicken. Die Noten. Die Zurückweisungen.

Aber dennoch, wann war es?
Wann habe ich dich gefragt, ob du Yasemin bist? 2007? 2006? Wahrscheinlich 2007.
Dann kamen die stundenlangen Gespräche, die langen Pausen, das Beobachten, das unaufhörliche Lachen, die Auszeiten, die Nachrichten.

Die Namen.
Die Namen!
Emochen und Terrorkatze? Schnee von gestern.
Dank dir bin ich Dudu, Dudu Diamond, Dudu Delicious.
Dank mir bist du Yuyu, Yuyu Yama, Yuyu Yummy.

Wenn wir uns nicht regelmäßig austauschen, wird mir langweilig. 
Wenn ich dich nicht regelmäßig sehe, gibt es zu viel zu erzählen.
Wenn wir uns wieder trennen, habe ich wieder was vergessen.
Wenn es uns zu schlecht geht, heben wir welche auf den Frust.

Wie oft lag ich fast am Boden vor Lachen?
Wie viele unmögliche Dinge haben wir uns vorgestellt, fantasiert und nie verworfen?
Partys, Konzerte, Schauspiel- und Modelkarrieren. Was haben wir uns dabei gedacht?
Nichts haben wir.
Aber das ist auch gut so.

"Eines Tages werde ich da oben sein und ich werde dich nicht draußen stehen lassen."

Ich danke dir für jede Minute, jede Stunde, jeden Tag, jede Nacht, die du mich ausgehalten hast.
Ich danke dir, dass du nicht das getan hast, was mich weggecreept hätte (du weißt es).
Ich danke dir für deine Zeit, dein Zuhören und vor allem für deine Begeisterung.
Ich danke dir für alles, was du mir geschenkt hast, nicht nur materielle Dinge, sondern auch psychische.

Dir, meine einzige, meine tolle, meine durchgeknallte.
Meine beste aller Besten.
Meine beste Freundin.
Meine Yuyu.