----- NACHRUF -----
Das Jahr ist fast zuende und immer noch gehen bekannte und weniger bekannte Menschen von uns. Ess klingt makaber, aber man kann fast Wetten abschließen, dass heute vor 12 Uhr noch jemand stirbt. Nicht zuletzt, weil viele Unglückliche sich in der Silvesternacht das Leben nehmen.
Jimmy war 28, als er starb. Nicht einml 30, und es kam so plötzlich. Noch letzte Woche hängte ich mir voller Freude mein erstes Avenged-Sevenfold-Poster auf. Nur deshalb hatte ich mir den überteuerten Kerrang! gekauft. Noch vorgestern dachte ich darüber nach, dass viele coole Rockstars unglaublich uncoole und langweilige Namen haben. Da sprangen mir als erstes Avenged Sevenfold in den Kopf, die sich ja extrem böse Spitznamen zugelegt haben. Noch vorgestern habe ich über Jimmy nachgedacht, um gestern morgen beim Frühstück zusammenzubrechen, als ich den Mini-Artikel im Hamburger Abendblatt las.
"Drummer (28) tot aufgefunden"
Denkt man da, dass es sich hierbei um den besten Drummer handelt, den man je erleben durfte? Natürlich nicht, zumal Avenged Sevenfold nie zuvor in der Zeitung gewesen waren. Es ist fast komisch, einen Todesfall in einer Band zu erleben, deren Songs sich zu 19/20 um gerade das Thema drehen (der Rest handelt von Sex, aber das spielt hier keine Rolle).
Ich habe The Rev als einen urkomischen, verrückten, talentierten, selbstbewussten, perversen und auf seine Arbeit konzentrierten 26-Jährigen kennen und schätzen gelernt, der dauernd bescheuerte Witze riss, aber auch mal in Kuschelstimmung sein konnte. Er lief Riesenenten hinterher, nuschelte mit einem so starken amerikanischen Akzent, dass man ihn oft nicht verstand und hatte eine Zweitband namens Pinkly Smooth. Jimmy lebte zeitweise in einem Waschsalon und seine besten Freunde und Bandkollegen waren ihm superwichtig. Ich weiß noch, wie er, geschätzte 50 Guinness-Gläser vor sich, 'What a great audienth' vor sich hinbrabbelte und später Synyster mit einer gekonnten Flugrolle in die Hacken sprang.
Jimmy war nicht nur ein äußerst talentierter Drummer, er konnte auch singen und so sind Songs wie 'Critical Acclaim' erst zu dem geworden, was sie heute sind.
The Rev war nicht gerade mein Liebling von A7X, aber wie kann diese großartige Band jetzt ohne ihren großartigen Drummer und besten Freund auskommen? Ich beneide wirklich jeden, der das unfassbare Glück hatte, die 5 in ihrer seit Waking The Fallen aktuellen Besetzung live zu sehen. Keine Live-DVDs und Rockpalast-Auftritte können das Gefühl des musikalischen und optischen Overkills vermitteln. Ihr könnt wirklich von Glück sagen, sie noch alle zusammen gesehen zu haben.
Fehlt jetzt nicht ein Stück der Trikot-Tattoos, die Zacky mit seiner 7 – VENGEANCE und Jimmy mit seiner 00 – SULLIVAN miteinander teilen?
Wer wirbelt jetzt Johnny herum?
Wer springt jetzt aus dem Auto und lacht Johnny aus, wenn er wieder das Bier fallen lässt?
Wie kommt die Welt ohne The Reverend aus, den ehemals wie ein verrückter Professor aussehende, über und über tätowierte Vollidiot, der und so oft zum Lachen gebracht hat?
Mit James Owen Sullivan ist einer der vielleicht besten und vielseitigsten Drummer von uns gegangen und ich hoffe wirklich, dass seine Familie ihre Privatsphäre in diesen schweren Tagen behält.
Matt, Brian, Zacky, Johnny: Weiter so. Bleibt stark. Löst euch nicht auf.
Metal wird ohne euch nicht mehr dasselbe sein.
Ich liebe euch.
JIMMY SULLIVAN, THE DEATHBAT WILL ALWAYS BE WITH YOU.
REST IN PEACE.
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Und euch allen einen guten Rutsch. Auf dass 2010 nicht mehr so übertrieben viele Promis sterben.
Cheers,
Dudu
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