02.12.2009

Fuck, it's Peter!

Herr Peter Doherty also.
Gestern war so ein Tag.
Ein Tag, von dem man etwas erwartet und ganz schräge Dinge passieren.


Ich kam beim Uebel & Gefährlich am Bunker in Hamburg an und durfte mir erst einmal anhören, dass meine Schwester mit Adam Ficek (er was mit seiner Solonummer Roses Kings Castles Petes Support Act) shoppen war. Er hatte seinen Schal verloren, kannte sich nicht aus und wollte einen neuen haben. Hat sich nebenbei über die Musikindustrie ausgekotzt.
Peter hatte sich um 17 Uhr ein wenig Zeit für die Fans genommen und war dann nach oben (das Uebel & Gefährlich liegt im 4. Stock des Bunkers) verschwunden. Gefolgt sind ihm zwei französisch sprechende junge Frauen mit einem Schotten und einem Engländer im Schlepptau. Die Jungs behaupteten zuerst, Petes Cousins, dann Brüder und dann Freunde zu sein – am Ende fragten sie ihn nach einem Autogramm. Aha.
Die Französinnen stellten sich als Balletttänzerinnen heraus, die Pete auf der Bühne Gesellschaft leisteten – mit Tüllröckchen und Union Jacks als Oberteile.
Nachdem wir einen Vier-Stockwerke-Fußmarsch hinter uns hatten, sicherte ich mir einen Platz in der 1. Reihe, den aber wieder verließ 8undmir freihalten ließ), als Peter im Zuschauerraum auftauchte und sich eine Traube Menschen um ihn bildete. Er nahm mir den Platz in der ersten Reihe, indem er sich selbst dort hinstellte. Hallelujah.
Als er nach kurzer Zeit voller Überforderung und Umlagerung verschwand, hatte ich meinen Platz wieder.
Zwischen den drei Support Acts stolperte er immer mal wieder selbst über die Bühne (einmal auch im Bademantel), zog sich aber zuletzt doch etwas an und stellte sich ganz allein mit seiner Akustikgitarre auf die Bühne.
Erstaunlicherweise spielte er geschätzte 3-4 Solosongs, ein paar Babyshambles-Songs und recht viele Libertines-Songs,was mich überaus freute.
Es gab keine Setlist und Peter fragte uns, was wir hören wollten. Die Mädchen neben mir wollten Pipedown, aber er sagte, er könne das nicht spielen, weiter hinten hörte ich Last Post On The Bugle und selbst rief ihm immer wieder "MOCKINGBIRD!" zu.
Was spielte er also danach?
Richtig, Mockingbird. Erfolgserlebnis #1.
Ziemlich zu Anfang rammte er sich einmal mit voller Wucht das Mikro ins Gesicht – unabsichtlich natürlich – und blutete zum Glück nicht. Er kickte einen Becher zurück ins Publikum und riss die Blumenvase um, die hinter ihm auf dem Verstärker prangte – wie im Wohnzimmer.
Highlights waren eindeutig Can't Stand Me Now, wo das Publikum Carls Gesangsparts übernahm und der letzte Songs des Abends, Music When The Lights Go Out, das so schön war, dass ich fast weinen musste. Nein, das ist nicht erbärmlich.
Trotz Krankheit (sowohl Adam als auch Pete waren stark erkältet) war es eine wundervolle Show und ich bin heilfroh, das Risiko eingegangen zu sein, sofort ein Ticket zu kaufen.
Der nette Roadie verteilte Plektren und wir trafen Adam am Merchandise-Stand, wo er fröhlich rumträllerte, als ein Mann ihm zwei Blumen schenkte, die er von der Bar geklaut hatte.
Nach Verlassen des Bunkers gab es einen weiteren Menschenauflauf vor der Tür des Tourbusses, dessen Tür offen stand und Pete mit den Fans redete. Einige besonders gewitzte schafften es in den Bus und Pete zu umarmen, andere bekamen von ihm Bier ausgegeben und wieder andere (u.a. ich) konnten nur durch das Fenster lugen. Die kleinen Voyeure in uns konnten ihren Blick nicht vom oberen Fenster reißen, als Pete dort erschien – unwissend, dass man ihn sehen konnte – und erst einmal mit seiner Freundin geknutscht hat. Ich hatte schon befürchtet, er würde sich ausziehen, das tat er aber nicht.

Ein Tag, von dem man etwas erwartet und ganz schräge Dinge passieren.
Gestern war so einer.


1 Kommentar:

  1. TOLL
    ich kann dir richtig nachfühlen,klingt sehr schön.
    und tolle fotos.

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