01.06.2010

Merry Happy.

Hanni Rockz hat im Rahmen eines netten kleinen Gewinnspiels gefragt, was uns glücklich macht.

Und es ist verdammt noch mal so schwierig, diese Frage zu beantworten. 
Kate Nash hat auf die Frage eine ganz einfache Antwort: You.
"Dancing at discos, eating cheese on toast, yeah you make me merry, make me very very happy!"

Ich habe mich schon einmal hieran versucht und es hat so wunderbar geklappt, auch wenn die Fragestellung ein wenig anders war.


Was macht mich also glücklich?


Meine allerbeste Freundin, meine Yasemin, meine Yuyu. 
Sie macht mich glücklich, weil ich sie so selten sehe und weil wir jedes Mal, wenn wir uns sehen, so unglaublich viel Spaß haben. Ich kann ihr alles anvertrauen, wir können über alles reden, wir mögen die selben Dinge, Musik, Menschen. Yuyu macht mich so glücklich, dass ich über sie blogge, weil ich sie so lieb habe.


Musik.
Musik von Menschen, die wissen, was sie tun. Die die Leute berührt, anspornt und natürlich glücklich macht. Musik von Menschen wie Kate Nash, die sagt, was sie denkt und sich nicht darum kümmert, was andere Leute sagen. Die einfach mal vier Minuten lang ununterbrochen über nervige Groupies schimpfen kann, ohne, dass es jemanden stört – im Gegenteil, man hört ihr zu. Musik, von der ich wünschte, sie beherrschen zu können, aber es doch nie schaffen werde, weil ich schriftlich, bildlich und sprachlich besser begabt bin.
via Track4info


Sommer.
Sonne, Sand, Eis, grüne Wiesen, Hängematten, Sonnenbrillen, Stadtpark, Picknick, Wärme, Kleider, Fahrradfahren, Sonnenmilchduft, The Hush Sound hören. Kindergeschrei, laute Musik, Chlorgeruch, Rasenmäher und brütende Hitze gehören zwar auch dazu, aber weshalb lieben wir denn den Sommer? Wir sehen alle gut aus, wenn wir ein wenig braun geworden sind, wir Mädels können uns in unsere hübschesten Kleidchen werfen, man ist nach einer zweistündigen Radtour nicht erschöpft sondern entspannt, weil man so viel schöne Natur gesehen hat. Es gibt Sommerferien, lange freie Tage, an denen es spät hell wird und abends noch so lau ist, dass man bei Wein und Grillenzirpen noch draußen sitzen kann. Sommer macht automatisch glücklich.


Lob.
Bist du stolz auf dich, bist du glücklich. Kriegst du Lob, auch. Es kommt nicht drauf an, von wem. Es kommt drauf an, dass jemand das respektiert, was du gemacht hast. Wenn ich unverhofft gut in Mathe war, ein besonders schönes Foto geschossen habe oder einfach nur nach den richtigen Teilen im Kleiderschrank gegriffen habe. Eigenlob macht mich übrigens auch irgendwie glücklich, auch wenn es stinkt. Aber man darf ja stolz auf seine Arbeiten sein. Ich darf doch stolz darauf sein, dass ich es geschafft habe, so gut auszusehen. In meinen Augen liegt es mehr an meinem technischen (Photoshop-) Skill als daran, dass ich mit einem recht passablen Basisaussehen geboren bin.


Liebe.
Geliebt zu werden ist eines der schwersten Dinge, die ich mir vorstellen kann. Ich weiß, ich werde von meiner Familie geliebt und von meinen besten Freundinnen, und ich weiß das auch auf ihre Art und Weise zu schätzen, aber ich möchte auch gerne einmal so geliebt werden, wie man es sich vorstellt. Auf eine romantische, leidenschaftliche, sanfte, liebevolle Art und Weise. Ich möchte jemanden im Arm halten, mit dem ich mehr als einen Abend verbringen will, ich möchte nicht jeden Einzelnen aufgeben müssen, weil kein beidseitiges Interesse besteht. Wenn ich es – zumindest für einen Abend – mehr oder weniger geschafft habe, bin ich glücklich. Und dann kommt das schlechte Gewissen. Wenn ich einen kleinen Schritt gemacht habe zum wirklichen Erfahren der Liebe, nach der ich mich sehne, bin ich überglücklich, selig, nicht mehr zu gebrauchen. Ich nenne diese kleinen Schritte 'Erfolgserlebnisse' und sammle sie und wenn ich mich an jeden der Schritte zurückerinnere und sehe, wie weit ich mit meiner Noch-nicht-aber-hoffentlich-bald-Eroberung gekommen bin, zaubert es mir ein Lächeln ins Gesicht weil ich merke, dass ich doch die Liebe bekommen kann, die ich haben will.


Eine halbe Minute Aufregung.
Ich stehe vor ihm, meine Hände zittern, sie umklammern das Booklet, das Ticket, das Poster, was auch immer es dieses Mal ist. Er sieht mich an, sagt "Hi", ich grinse wie blöd und will eigentlich was Cooles sagen wie "Hey there, you did such a great show tonight. Oh, by the way..." – und dann sollte irgendwas Tolles folgen, das mich zu so etwas Besonderem macht, dass er mich den Rest des Abends nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Stattdessen kommt nur ein zaghaftes "Hi" heraus. Er sieht mich immer noch an, schon ein wenig erwartungsvoll, er weiß genau, was jetzt kommt. "Uh, äh, c-can you sign this, please?", kommt nämlich, genau, was er erwartet hat und er lächelt, kritzelt etwas Undefinierbares auf das Papier und ich sage nur leise "Thanks". Wenn ich jetzt besonders mutig bin, kriege ich vielleicht noch die Frage nach einem Foto hin. Vielleicht.
So sah es früher aus, als ich ihm gegenüberstand, dem Mann, den ich vor ein bei zwei Stunden noch auf der Bühne bestaunen durfte. Mittlerweile habe ich gelernt, wenn ich aufgeregt bin, entweder gar nicht erst zu ihm hinzugehen oder einfach zu sagen "You may sign this for me" ('Du machst es gefälligst!') und abzuhauen. Manchmal klappt es auch besonders gut, weil wir kameratechnische Probleme haben, die die Stimmung auflockern (Samuel, 1.); weil alles wuselig ist und wir einfach nur durchkommen wollen (Alex, 2.); weil er selber so unglaublich locker ist und keiner in der Nähe ist, vor dem ich mich blamieren könnte (Sean, 3.) oder einfach weil ich mal die Coole bin und eine seltene Leidenschaft mit ihm teile (Sibbi, 4.). Ich schaffe es, aus der halben Minute Aufregung und der halben Stunde Glückseligkeit zwei Minuten Herzklopfen und Halbsätze und zwei Wochen Geflashtsein-Gefühl zu machen. Und das macht mich glücklicher als alles, was ich sonst in den zwei Wochen (oder mehr) im Kopf habe.


Glück ist eine universelle Sache und kann nur von dem Einzelnen als solches wahrgenommen werden. Was einen glücklich macht, mag dem anderen gar nicht gefallen. Aber die genannten Dinge sind die Dinge, die meinem Leben den Schub Glücklichsein verleihen, den es braucht. Alle anderen Dinge, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern, sind nicht essentiell.

So soll es sein, so war's erdacht.
(Thees Uhlmann, 2006)

Und wenn ich morgen die Matheklausur nicht verhaue und eine gute Note in Englisch bekomme, ist das Eigenlob und Lehrerlob und ich kann glücklich nach Hause gehen.

2 Kommentare:

  1. huhu!
    das gewinnspiel ist noch da, aber ich musste es "überarbeiten"...
    aus irgendeinem grund war da immer so ein komischer balken, der einen teil des textes verdeckt hat.
    aber jetzt klappt alles ^^
    lg!

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  2. Ah! DU hast da ein BILD mit SEANI? ich glaubs nicht. und dann auch noch ein zitat vom thees. ich habe mich gerade in deinen blog verliebt!!!!

    und ja: irgendwie liefen die alle nackt bei bonaparte rum :D sehr lustig ;)

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